Stadttheater Giessen
    DIETER MANN liest Stefan Zweig

    24 Stunden aus dem Leben einer Frau

    24 Stunden aus dem Leben einer Frau

    „Ich habe ihnen und mir selbst versprochen, alles Tatsächliche mit äußerster Aufrichtigkeit zu erzählen“, heißt es in Stefan Zweigs Novelle 24 STUNDEN AUS DEM LEBEN EINER FRAU. Der berühmte Berliner Schauspieler Dieter Mann, den die Süddeutsche Zeitung den „besten Vorleser Deutschlands“ nannte, ist am 20. März im Stadttheater Gießen zu Gast. Im Foyer liest er aus den Erinnerungen einer alten Dame an den Tag, der ihr Leben nachhaltig veränderte.Der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig erkundet in seiner Novelle 24 STUNDEN AUS DEM LEBEN EINER FRAU von 1925 die Seele seiner Protagonistin. Eine Verkettung unerhörter Begebenheiten steht im Zentrum der Erzählung: Mrs. C., eine alte englische Dame, verbringt ihren Urlaub an der Riviera. Als in der Pension eine Fabrikantengattin mit einem jungen Franzosen durchbrennt, entsteht eine heftige Gesprächsrunde, ein Teilnehmer ergreift Partei für die Ehebrecherin. Dadurch ermutigt, entschließt sich die alte Dame etwas später, diesem unbekannten Herren, dem Erzähler der Novelle, ein Geheimnis zu verraten.  Auch sie ist einmal für 24 Stunden aus ihrem bürgerlichen Leben ausgebrochen:  Als sie 40 Jahre alt war, starb ihr Mann, sie ging auf Reisen und ein Abend im Casino in Monte Carlo stellte ihr Leben auf den Kopf. Von den Händen eines jungen Spielers fasziniert, entbrannte eine nie gekannte Leidenschaft in ihr. Gefühle, die sie nicht für möglich gehalten hatte und die ihr ganzes Leben veränderten. Die Lady versuchte dem spielsüchtigen Mann zu helfen und verbrachte schließlich die Nacht mit dem Fremden, der vom Alter her ihr Sohn hätte sein können – Ende der 20er Jahre ein handfester Skandal! Doch Mrs. C. musste feststellen, dass sie nicht die Macht hat, jemanden zu retten, der nicht gerettet werden will. Dieter Mann liest die kunstvoll verschachtelte Novelle mit markanter Stimme und lässt Ort und Protagonisten lebendig werden.

    am 20. März 2011 | 11.00 Uhr | Großes Haus, Foyer